Markus Egger
Markus Egger, Ortsmitarbeiter Zürcher Wanderwege
Für Markus ist sein Job als Ortsmitarbeiter der Zürcher Wanderwege ein echter Glücksgriff – oder, wie er selbst sagt, sein Traumjob. Kein Wunder, denn sein Arbeitsplatz ist die Natur: atemberaubend schön und voller unvergesslicher Begegnungen. Ob mit seinen Enkelkindern oder dem vierbeinigen Familienmitglied an seiner Seite – seine Kontrollrundgänge werden zu abenteuerlichen Erlebnissen.
1. Was sind deine Aufgaben als Ortsmitarbeiter?
Zu meinen Aufgaben gehören die Kontrolle und Reinigung aller Wegweiser und Richtungsanzeiger in "meinem Gebiet". Ich ersetze defekte, verbleichte Blech-Rhomben, verbessere die an Bäumen aufgemalten Markierungen oder male sie neu. Ausserdem schneide ich Äste und Büsche zurück, damit die Wegweiser gut sichtbar und die Wanderwege frei begehbar sind. Unterwegs sammle ich Abfall ein, die entlang der Wanderwege liegen geblieben sind. Wenn ein neuer Wanderweg entsteht, bringe ich die entsprechende Wegweisung an, wie zuletzt bei der Via Natura. Normalerweise starte ich im Frühling mit den ersten Kontrollrundgängen und unternehme vor dem Herbst einen umfassenden Rundgang durch das gesamte Gemeindegebiet. Mein jährlicher Aufwand liegt zwischen 30 und 50 Stunden. Dieses Jahr gab es besonders viel zu tun, da das nasse Frühlingswetter das Zurückschneiden von Büschen erforderte.
2. Was fasziniert dich an deiner Arbeit besonders?
Der unbezahlbar schöne "Arbeitsplatz" in der Natur vor meiner Haustüre – ein wunderbares Wandergebiet entlang der Thur. Ich geniesse die Freiheit, meine Arbeitszeit je nach Wetter und Lust flexibel einzuteilen. Besonders fasziniert mich der Frühling: Es ist unglaublich, hautnah zu erleben, wie die Natur erwacht, alles blüht und die Vögel ein wahres Konzert geben. Im Herbst beeindruckt mich die Farbenpracht, und ich habe immer wieder tierische Begegnungen und spannende Beobachtungen, wie etwa mit einem Eisvogel. Unterwegs ergeben sich zudem oft interessante Gespräche mit Wandernden oder bekannten Gesichtern aus der Gemeinde.
3. Welches Werkzeug und andere Hilfsmittel benötigst du für deine Arbeit?
Zu meinen Standardutensilien gehören: Baumschere, Säge, Stahlbürste, Raspel, Hammer, Beisszange, Pinsel, Klebeband, Reinigungsutensilien, Farbe und im Frühling auch eine kleine Leiter, um hoch angebrachte Wegweiser zu säubern.
4. Wie bist du zu deiner Arbeit als Ortsmitarbeiter gekommen?
Ich habe eine Stellenanzeige im Gemeindeblatt entdeckt und sofort gewusst: Das ist mein Traumjob! Ohne zu zögern, habe ich mich beworben und wurde kurze Zeit später aus verschiedenen Bewerbern ausgesucht. Glück gehabt :-)
5. Welche Gegenstände gehören für dich immer in den Wanderrucksack?
6. An welche schönen Erinnerungen oder Begegnungen auf den Wanderwegen erinnerst du dich gerne?
Ich habe bis heute nur positive Reaktionen erhalten. Wanderer und Biker bedanken sich oder halten für ein kurzes Gespräch an. Die meisten Personen haben sich nie Gedanken darüber gemacht, wer die Signalisation pflegt und sind über die Organisation dahinter überrascht. Ein besonders schönes Erlebnis hatte ich kürzlich: Eine Gruppe von Bikern passierte mich, und die letzte Person hielt extra an, um sich für meine Arbeit zu bedanken – das hat mich sehr gefreut.
Meine Lieblingswanderung liegt – nicht ganz zufällig – teilweise in meinem Ortsmitarbeitergebiet. Von der Thurbrücke Gütighausen flussabwärts der linken Thur-Seite über Dättwil bis Andelfingen. Oder die Variante als Rundwanderung Gütighausen und kurz vor Dättwil über die Eisenbahnbrücke Richtung Ossingen (für Schwindelfreie), 33 Meter hoch, 140 Meter lang, Fachwerkbrücke Baujahr 1857. Nach der Brücke wieder der Thur flussaufwärts über die Tüfenau zurück nach Gütighausen. Dieser Wanderweg entlang der Thur ist einfach traumhaft!
